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Mentale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen – eine gewaltige Herausforderung

Psychische Probleme bei Kindern und Jugendlichen gelten als eine der globalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts im Bereich der öffentlichen Gesundheit.

  • Nach Schätzungen leben weltweit 13% der jungen Menschen zwischen 10 und 19 Jahren mit einer psychischen Beeinträchtigung oder Störung (laut WHO Definition). Allein in der Altersgruppe der 10- bis 14-Jährigen entspricht das 80 Millionen Jugendlichen.
  • Jahr für Jahr nehmen sich weltweit schätzungsweise 45.800 junge Menschen zwischen 10 und 19 Jahren das Leben. Das ist ein Selbstmord alle 11 Minuten.
    (Quelle: UNICEF-Bericht zur Situation der Kinder in der Welt 2021)

Psychische Probleme bei Kindern und Jugendlichen – Situation in Deutschland

Knapp 17 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland sind psychisch auffällig (Zeitraum 2014 – 2017). Jungen sind mit 19,1 % häufiger betroffen als Mädchen (14,5 %). Dies trifft insbesondere auf die Altersgruppe 3 bis 14 Jahren zu. (Quelle: Psychische Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland, KiGGS Welle 2 und Trends)

Im Jahr 2019 benötigten rund 823.000 Kinder und Jugendliche psychotherapeutische Hilfe, 104 Prozent mehr als im Jahr 2009. (Quelle: BARMER-Arztreport 2021)

Verschärfung durch die Pandemie

Die Covid-19-Pandemie und die Kontaktbeschränkungen haben die Situation zusätzlich verschärft. Das belegt die COPSY-Längsschnittstudie der Forschungsabteilung Child Public Healtham Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.

Bei der ersten Befragung (Mai-Juni 2020) fühlten sich 71 Prozent der 11- bis 17-Jährigen durch die Pandemie seelisch belastet. Rund zwei Drittel dieser Jugendlichen gaben eine verminderte Lebensqualität und ein geringeres psychisches Wohlbefinden an. Vor Corona lag die Zahl bei einem Drittel der Kinder und Jugendlichen.

Bei der der zweiten Befragung (Dez-Jan 2021) stiegen die Zahlen weiter. Mehr als 80 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen sprachen von einer seelischen Belastung.

Hohe Belastung für junge Hamburger

Parallel zur ersten bundesweiten COPSY-Befragung fand in Hamburg eine zusätzliche Befragung statt. Die von der Hamburger Sozialbehörde vorlegte Untersuchung kam zu folgenden Ergebnissen:

„Insgesamt empfanden nahezu zwei Drittel der befragten Hamburger Kinder und Jugendli­chen die Zeit während der Pandemie als belastend. Jeder vierte Befragte war zum Teil sehr besorgt, dass sich Freund:innen oder Familie mit dem Coronavirus infizieren könnten. Fast drei Viertel der Befragten gaben Belastungen im Bereich „Freund:innen“ an, fast zwei Drittel im Bereich „Schule“, fast die Hälfte im Bereich „Familie“ und ein Drittel ausdrücklich im Bereich „Corona-Pandemie“.“ (Quelle: „Psychosoziale Gesundheit von Hamburger Kindern und Jugendlichen im Corona-Frühsommer 2020“)

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